APOKATASTASIS

Kapitel 3   -  Der Weg des Geistes


Kapitel 3 Illustration

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Die ursprüngliche englische Version dieser Seite finden Sie hier: ENGLISH VERSION

   Ich entschloss mich am Strand von Waikiki spazieren und schwimmen zu gehen, was ich öfter tat wenn ich etwas klären wollte. (In den frühen Morgenstunden gibt es oft zweifache Regenbogen über dem türkisblauen Meer von Waikiki. Vielfach kann man dreifache Regenbogen sehen). Als ich die Kalakaua Avenue auf meinem Weg zum Strand entlangwanderte, begegnete ich einem Mann der in die andere Richtung ging. Als er an mir vorbeiging, kam ein Gedanke in meinen Kopf: ´Er ist Hellseher, folge ihm´, und ich drehte um und folgte ihm. Einen Häuserblock weiter fühlte ich mich ziemlich dämlich, aber als er in den Marktplatz abbog, ging ich ebenfalls dorthin. Er stoppte an einem riesigen Banyanbaum, drehte sich und verschwand hinter Blättern und Zweigen. Vorsichtig ging ich zu der Stelle an welcher er verschwand. Im Inneren des Baumes war ein kleiner Tisch und zwei hochlehnige Rattanstühle. Darüber war an einem Zweig ein Schild: "The Psychic Tree"(Der Hellseher-Baum). Der Mann setzte sich auf einen der Stühle. Er stellte ein Schild auf den Tisch: ´Psychic In´ und darunter stand sein Name "Tony". Dann sah er mich an und lächelte. "Möchten sie dass ich Ihnen die Tarotkarten lege?" fragte er.

    Ich setzte mich hin, holte die Broschüren der zwei Schulen aus meiner Strandtasche, legte sie auf den Tisch und sagte: "Ich möchte nur wissen, zu welcher ich gehen soll."

    Er sah auf die Broschüren und schloss seine Augen. Nach einer Weile öffnete er sie und griff nach der Broschüre in Palm Desert. "Diese hier", sagte er und legte sie in meine Hand.

    "Sind Sie sicher?" fragte ich, und sah besorgt darauf. Er hatte die Schule gewählt die ich mir nicht leisten konnte.

    Wieder schloss er seine Augen. "Eine Stimme die ich noch nie zuvor gehört habe, sagt mir: ´zweifle nicht, gehe.´." Er öffnete seine Augen und studierte mein Gesicht. "Wie wär's nun mit einer Tarot-Lesung?" schlug er vor. Ich stimmte zu.

Apocatastasis
Book One

(Published 1998)

Light:
The Act of Creation
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  Er legte die Karten aus nachdem ich dreimal abgehoben hatte. Er studierte sie und fragte dann: "Kennen Sie Bette Midler?"

    Ich war überrascht. "Warum?" fragte ich.

    Er zuckte mit den Schultern. "Ihr Name kam mir in den Sinn. Ich bin ein großer Fan von ihr," fügte er hinzu während er weiter die Karten studierte. "Sind sie eine Schriftstellerin?"

    "Lesen Sie das aus den Karten?" fragte ich.

"Teilweise. Anscheinend ist da auch jemand mit Ihnen der zu mir spricht. Ich glaube diese Stimme hat auch Bette's Namen gesagt." Er zeigte auf eine Karte. "Ihr Partner ist auch da."

    "Wo?" fragte ich und starrte auf die Karten..

    "Palm Desert. Ich kann nicht sagen ob er verheiratet ist oder unverheiratet, aber er ist definitiv Ihr Partner."

    "Daran bin ich nicht interessiert," sagte ich (und meinte es), "was steht da über mein Schriffstellertum?"

    "Sie sind ein Prophet," sagte er und tippte auf eine Karte. Ihre Bücher werden sehr wichtig sein." Er sah mich an. "Was haben Sie geschrieben?"

    Ich dachte an die Bücher die ich geschrieben hatte. Schwerlich Prophzeihungen. Ich kam zu dem Entschluss, dass er als Kartenleger nicht so gut sei, allerdings machte mich die "Stimme" in seinem Kopf stutzig. Wie konnte sie über Bette Bescheid wissen?

    "Gibt es noch irgendetwas über diese Schule?" fragte ich ungeduldig.

    "Frage nicht, gehe," sagte er und sammelte die Karten auf.

    Ich ging nach Hause und rief die Schule in Palm Desert an. "Ich werde da sein," sagte ich. Als nächstes rief ich im Büro von Bette an. Bette war auf Reisen und konnte nicht erreicht werden. Also hinterließ ich die Nachricht, dass Danny einen Monat lang Mahlzeiten hat als ich ging, aber Bette hätte nur zwei Wochen Zeit mir Bescheid zu geben, ob ich einen Ersatz für ihn suchen sollte. Ich schrieb ihr auch noch einen Brief, da ich nie sicher sein konnte, ob die Nachricht sie auch erreicht. Allerdings konnte ich auch nicht sicher sein, ob sie den Brief erhalten würde. In der Vergangenheit hat sie öfters Bemerkungen gemacht, die mich zweifeln ließen, ob sie jemals irgendeinen meiner Briefe liest.

    Als nächstes machte ich einen Plan für Bambi und drei ihrer Freunde. Ich hatte beschlossen, wenn ich nach Kalifornien zurückkomme würde ich eine kleinere Wohnung für Tyson und mich mieten, daher hätte Bambi, nun 18, und drei ihrer Freunde, die alle nach einer gemeinsamen Wohnung Ausschau hielten, meinen Platz übernehmen können. In der Zwischenzeit, falls sie Bambi's Zimmer und die Miete teilen wollten, könnte ich die drei Monate für das Haus übernehmen. Sie nahmen das Angebot begierig an. Zusammen mit meiner Schwester waren nun fünf Frauen im Haus während ich weg war. Tyson, 15 Jahre alt, würde sich wohl etwas in der Minderheit fühlen, aber er und das Haus wären versorgt, so hoffte ich.

    
    "Was meinst du damit, es wird irgendwie kommen!" fragte meine beste Freundin Faye ungläubig. "Dir bleibt eine Woche. Denkst du, dass du eines Morgens zum Briefkasten gehen und einen Scheck über 1800 $ finden wirst?"

    "Warum nicht?" entgegnete ich schnippisch. "Alles was ich weiß ist, dass ich in diesem Kursus sein soll. Ich habe alles dazu getan, um es geschehen zu lassen. Das Universum muss nun den Rest machen." Genau am nächsten Morgen ging ich zum Briefkasten. Eine Postkarte war da mit einer Telefonnummer. Als ich anrief antwortete Mr. Noonan. Er sagte, er sei ein Sonderermittler und er hätte Geld aus einem Fond (California General Fund) für mich. Er würde alle nötigen Formalitäten für mich erledigen, mir die Papiere für eine beglaubigte notarielle Unterschrift zusenden, und nachdem ich diese an ihn zurücksandte würde er mir einen Scheck abzüglich seiner 10 Prozent schicken.

     "Das hört sich fair an," sagte ich vorsichtig, "Welches Geld?"

    "Vor fünfundzwanzig Jahren spielten Sie in dem Film ´Hawaii´," erwiderte Mr. Noonan.

    "Ja," stimmte ich zu. "Das habe ich."

    " Nun, seit dieser Zeit haben sich Beiträge angesammelt. Die Schauspielervereinigung konnte Sie nicht auffinden und so ging das Geld an den Fond."

    "Wieviel ist es?" fragte ich.

    "Abzüglich meiner Gebühren sind es 1800 $," antwortete Mr. Noonan.

    Ich gab ihm seine 10 Prozent und noch zwanzig Mäuse für ein Abendessen. Ich hätte ihm noch mehr gegeben, wenn ich es mir leisten könnte. Er war letzten Endes ein Engel.

    In meiner ersten Nacht in Palm Desert sollte ich noch einen anderen Engel treffen. Ich kam an einem Nachmittag im August in Palm Springs an. Die Hitze in der Wüste ist nicht wie die Hitze auf einer Insel. Es ist trocken; und sehr, sehr heiss. Ich stellte fest, dass Palm Desert doch noch eine Strecke entfernt war. Ich checkte in einem Hotel für die Nacht ein und erkundigte mich wie ich nach Palm Desert kommen würde. Nachdem ich mich in einem heissen Quellbad durchweichen ließ (ich war enttäuscht dass es eine Betonwanne war), war mir ein bisschen übel mit Kopfschmerzen. Daher ließ ich das Abendessen aus und ging zu Bett.

    Irgendwann in der Nacht hatte ich einen Traum. In dem Traum waren vier Frauen - ich selbst, Bette, eine meiner Freundinnen und eine von Bette's Freundinnen. In diesem Traum lamentierte Bette über Gut und Böse und das Leiden das die Menschen erduldeten. Ich legte meinen Arm um sie und wollte sie trösten. Eine unsichtbare Stimme sprach laut zu mir und schalt mich. Sie sagte, "Wir versuchen hier ihr etwas zu zeigen."

    Ich antwortete, "Oh, ja," und zog meinen Arm von ihr weg. Meine Freundin tätschelte Bette´s Hand, was mich ärgerte. Mein Gedanke war, wenn ich sie nicht trösten sollte, warum sollte sie es tun? Sie war noch nicht mal Bette´s Freundin. Dann erkannte ich, dass sie genauso ein Teil von Bette war wie Bette´s Freundin als ich es war, oder im Grunde irgendjemand anderes. Ich schaute dir drei an und verkündete: "Wissen führt zu Verständnis, Verständnis führt zu Selbstbeherrschung. Und Selbstbeherrschung führt zu Gott."

    In diesem Augenblick wachte ich auf. Mein Bett schaukelte und das Zimmer war erfüllt mit Licht. In der Mitte des Raumes war ein sehr grosses engelhaftes Wesen. Es hatte keine Flügel, aber es war umgeben von Licht. "Du bist im Begriff eine Reise zu beginnen," sagte das Wesen und lächelte mich an. So seltsam es auch klingt, ich nickte und schlief wieder ein.

    Als ich am nächsten Morgen aufwachte, dachte ich sofort daran was in der Nacht geschehen war; ich wusste es war wirklich. Ich dachte an eine Erfahrung, die ich vor zwei Jahren hatte während ich meditierte.

    Als ich noch in New York war, las ich das Buch "There Is A River" von Thomas Sugrue. Es ist die Biographie von Edgar Cayce, der oft als Amerikas größter Prophet bezeichnet wird. Danach las ich alle Bücher über Edgar Cayce die ich finden konnte. Diese Bücher erneuerten meinen geistigen Glauben und lehrten mich zu meditieren. Meditation ist für mich eine Zeit der inneren Stille wenn mein Geist frei ist von allen Gedanken, Visionen, Träumen und Stimmen. (Dies geschieht in der Zeit zwischen der Meditation.) Ich habe schon lange bemerkt, wenn ich meditiere sind die Herausforderungen des Lebens zwar immer noch gegenwärtig, aber sie sind viel leichter zu bewältigen. Wenn ich nicht meditiere muss ich mich abmühen. Seit fünfundzwanzig Jahren gab es für mich mehr Tage an denen ich meditierte als Tage ohne Meditation.

    An diesem Morgen war ich in Gedanken immer noch bei dem Buch über Edgar Cayce, das ich am Abend zuvor gelesen hatte. Etwas darin hat tief in mir eine absolute Annahme der Existenz Gottes ausgelöst. Ich hatte das Buch mit großer Aufregung geschlossen, mein Herz schlug freudig als ich dachte: "Es GIBT eine Gott!" Als ich mich zur Meditation hinsetzte, konnte ich dieses Gefühl wieder erleben. Ich schloss meine Augen und der Gedanke: "Gott Ist" füllte meinen Geist und Freude füllte mein Herz. Dann sprach eine Stimme. Es schien meine Stimme zu sein, aber sie sprach ohne mein Wollen, und sie war irgendwie anders: wie eine stille, ruhige Stimme. Sie sagte: " Ich werde dich hochheben und dich benutzen." Meine Augen öffneten sich abrupt. Ich war mir sicher, dass ich gerade Gott gehört hatte.

    In einer interessanten Umfrage, die ich glaube ich in Reader´s Digest gelesen hatte, gab eine große Mehrheit von Menschen an, dass sie irgendwann in ihrem Leben daran glaubten die Stimme Gottes gehört zu haben. Nun war ich eine von ihnen.

    Ich war noch überzeugter dass es Gott war, als ich dieselbe Stimme einige Monate später wieder hörte, während ich im blaugrünen Meer von Waikiki schwam und meine Füße im Wasser strampeln ließ. Ich grübelte seit einigen Tagen über eine Meinungsverschiedenheit mit einer lieben Freundin, die sagte, dass man nur "gerettet" werden könnte, wenn man an die Göttlichkeit von Jesus Christus glaubt. Ihr glaube hatte mich erstaunt und traurig gemacht, da dadurch Milliarden von Menschen ausgeschlossen würden und dass dies auch impliziert, dass jeder von gott erschaffene Mensch "Rettung´ nötig hatte. Als ich in die Wolken hochstarrte, überlegte ich ob nicht ich die engstirnige sei. Plötzlich hörte ich "diese Stimme" wieder. Sie sagte:

    "Der Herr Dein Gott ist Eins. Ob die Menschen Mich anrufen als Gott, Jesus, Buddha, Mohammed, ja sogar als Krishna, Es Bin Ich. Denn Ich Bin immer bei dem Menschen. Solange ein Mensch glaubt und das anerkennt das größer als die Summe seiner Teile und seine Werke, das was sein Schöpfer ist, solange ehrt er Mich. Denn Mein Name ist nie den Menschen offenbart und er könnte ihn nie aussprechen. Ich Bin der Ich Bin und Ich Bin mit Dir immerdar."

    Ich schwam zurück zum Ufer, stieg heraus und ging zurück zu meinem Appartement. Ich hatte nichts zu schreiben bei mir und hoffte dass ich mir alles merken könnte. Ich hätte mir keine Sorgan machen müssen, die Worte waren in mein Gedächtnis eingraviert.

    Ich habe immer schon darauf gewartet, dass Gott mich hochhebt und benutzt. Ich habe erwartet, dass unmittelbar etwas besonderes passierte. Nichts geschah. Ich überlegte, ob jetzt etwas passierte. Ich nahm einen Bus nach Palm Desert und war begierig darauf mein Schicksal zu entdecken.

    Am ersten Unterrichtstag entdeckte ich die Antwort auf die größten (für mich) Rätsel des Lebens: warum manche Gebete erhört wurden und andere anscheinend nicht. Warum guten Menschen schlimme Dinge passierten. Warum manche Menschen geheilt wurden und andere nicht. Warum Wunder geschahen und warum sie nicht geschahen. Warum manche Menschen sehr hellfühlig waren und andere gar nicht. Warum mystische Stimmen, Visionen und engelhafte Wesen nicht alltäglich waren. Die Antwort, so entdeckte ich, liegt im Unterbewusstsein.

     Alles was ich nun tun mußte, war alles über das Unterbewusstsein zu lernen.

    Dr. Harmon ist ein wunderbarer Lehrer. Unglaublich sachkundig, lehrt er wie alle Meister lehren: einfach, mit sanfter Führung und weisem Ratschlag. Er lehrt auch mit großem Humor, und ich wurde mehr und mehr verzaubert durch seine Geschichten von "Bad Billy", dem abenteurerlichen Kerl der er gewesen war. Ich wusste, dass er uns durch seine persönliche Geschichte lehrte, wie die Seele wächst.

    Als ich die Erforschung meiner eigenen Seele fortsetzte, begann ich mit dem "automatischen" Schreiben. Die eine Hand repräsentierte meine Gefühle und die andere Hand meinen geistigen Aspekt. Ich setzte meinen Stift auf ein Blatt Papier und fragte, ob es irgendwelche Gefühle gab, die sich ausdrücken wollten. Es ergab eine Seite nach der anderen gefüllt mit ´o´s´, so wie man in der Grundschule Schreiben lernt. Dann gab es VIELE Seiten mit allen Buchstaben des Alphabets. Bald fand ich heraus, dass meine Hand den Stift zwischen den Worten oder Zeilen nicht gerne absetzte, und daher drehte ich das Papier seitwärts um mehr Platz zu haben. Aus den Buchstaben wurden schliesslich Worte, obwohl die Worte noch keine Bedeutung ergaben. Gelangweilt beendete ich diese Übung.

    Am nächsten Tag versuchte ich es wieder. Nur legte ich den Stift diesmal in meine geistige Hand. Sofort schrieb meine "Hand" meinen Namen. Ich starrte auf das Papier. Ich hatte nicht daran gedacht meinen Namen zu schreiben, oder etwa doch? Und falls doch, aus welchem Grund? Ich setzte den Stift wieder auf das Papier. Meine Hand bewegte sich flüssig über das Blatt. Die Schrift war unordentlich und groß, die Worte flossen ineinander, aber die Botschaft war klar. Sie sagte: "Wir sind hier." Ich hob den Stift und starrte auf die Worte. "Wer ist da?" fragte ich laut und setzte den Stift wieder aufs Papier.

    Diemal schrieb meine Hand: "Geist."

    Ich fragte laut, "Wer und welcher Art von Geist?"

    "Deine Führer," schrieben sie.

    Ich fragte nach Namen. Zwei wurden mir gegeben, Rama (ausgesprochen Rah MA´) und Ramet (ausgesprochen Rah MAY´). Es wurde mir gesagt, dass diese beiden geistigen Führer Aspekte meines Höheren Selbstes und des höheren Selbstes meines Partners sind.

    "Welcher Partner?" fragte ich. "Wo ist er?"

    "Bebe ist nahe," schrieben sie.

    Sie rieten mir ebenfalls keine Zeit für die Arbeitssuche zu verschwenden und mich stattdessen auf meine Studien zu konzentrieren. "Habe Glauben," schrieben sie. "Für deine Bedürfnisse wird gesorgt." Drei Tage später ergab sich eine Gelegenheit zwei Monate lang auf einen Haushalt mit Katze aufzupassen. Erfreut nahm ich an und machte weiter mit dem automatischen Schreiben (obwohl für mich ist es so: es kommt ein Gedanke und dann schreibe ich ihn nieder, also schreibt meine Hand nicht "automatisch") mit meinen geistigen Führern. (Unglücklicherweise praktizierte ich nicht mit meinem Gefühlsaspekt. Ich habe kaum Zweifel: hätte ich es gemacht, so hätte meine Therapie früher begonnen und wäre schneller fortgeschritten.)

    Die nächsten zwei Monate waren himmlisch. Ich ging zum Unterricht, las die Unterrichtsbücher, schwam täglich im Schwimmbad, hatte viele mystische Erlebnisse und entdeckte Kolibris. (In Hawaii gibt es keine Kolibris. Ich denke sie sind so entzückend wie Feen. Eigentlich denke ich sogar, dass sie Feen in physischer Verkörperung sind.) Obwohl ich so zufrieden wie nur irdengwie möglich war, fragte ich mich als die Wochen vergingen, was es mit BeBe auf sich hatte. Es hätte mich nicht sonderlich berührt wenn er nicht auftauchte - intime Beziehungen waren eher ein Fluch als ein Segen in meinem bisherigen Leben - aber es täte mir leid wenn meine Führer Unrecht hätten.

    Allzu schnell ging der Kurs zu Ende. Es waren nur noch zwei Wochen, als ich mit meiner Klassenkammeradin Shirley Smith auf einen Tanzabend ging um unseren Abschluss zu feiern. Dr. Harmon und seine Frau Merrien kamen auch. Als ausgezeichneter Tänzer tanzte Dr. Harmon mit jedem von uns. Als ich an die Reihe kam, legte er seinen Arm um meine Hüfte. Ich lehnte mich an ihn und meine Knie knickten ein. Er musste mich hochhalten, nicht nur das, musste mich quasi über die Tanzfläche dahinzerren. Ich war so verlegen weil ich zuvor noch mit meinen Tanzkünsten geprahlt hatte. Ich glaube er wunderte sich, ob ich eine Lügnerin, betrunken oder beides war.

    Als ich nach Hause kam war ich sehr verwirrt. Ich wusste warum meine Knie eingeknickt waren: es war sexuelle Energie. Woher kam sie? Während der gesamten Unterrichtszeit hatte ich nie dergleichen von oder zu Dr. Harmon gefühlt. Außerdem war Dr. Harmon verheiratet, obwohl es kein Geheimnis war, dass die Heirat in Auflösung war. Merrien Harmon hatte gegenüber mehreren ihrer Freunde erwähnt dass sie sich scheiden lassen wollte, und solche Neuigkeiten verbreiteten sich schnell. Anscheinend erlebte ich gerade eine klassische Verknalltheit in einen Lehrer; allerdings etwas spät. Aber meine Verknalltheit schien mit jedem Tag schlimmer zu werden.

    Kurz vor der Abschlussfeier rief mich Dr. Harmon in sein Büro. Er fragte mich nach meinen Plänen wenn ich nach Hawaii zurückkehrte. Ich erzählte ihm, dass ich wegen seiner Ermutigung eine Praxis als Hypnotherapeutin öffnen wollte. Er sagte mir, dass er genau dies gehofft hatte und dass ich ihn immer telefonisch um Rat fragen könne, sooft ich seine Unterstützung und Führung brauchte oder wünschen sollte. Dann bat er mich um Hilfe mit seinem Buch. Ich war mehr als aufgeregt. Er sagte mir auch, dass wir immer Freunde sein würden, gute Freunde. Ich war mir sicher, dass er gemerkt hatte, wie ich in ihn verknallt war und dass er mich so sanft entmutigen wollte. Verletzt und verlegen murmelte ich ein "Danke sehr" und ging weg.

    Ich kam nach Hause und zog meinen Stift heraus. "Wer IST dieser BeBe," forderte ich und fühlte mich immer noch zornig und verletzt. "Warum ist er nicht aufgetaucht?"

    "Du nennst ihn Bad Billy," schrieben meine Führer. Ich war geschockt und starrte auf die Worte. Ich sah mir meine Notizen des automatischen Schreibens an - ich hatte alle in ein Ringbuch geheftet - und fand ´BeBe´. Während ich die Aufzeichnungen anstarrte konnte ich sehen, was wie zwei kleine ´e´s´ aussahen, könnten ebenso gut zwei grosse schlampige Punkte sein. Trotzdem, die Führer mussten falsch liegen: Dr. Harmon konnte einfach nicht mein Partner sein. In diesem Augenblick läutete das Telefon. Dr. Harmon war dran.

    "Ich weiß nicht warum ich dies tue," sagte er ruhig. Ich hielt meinen Atem an. Es gab einen Moment der Stille, dann sagte er, "Gibt es etwas das du mir sagen willst?"

    "Ja," sagte ich und holte tief Luft. "Ich bin verknallt in dich. Wirst du mir helfen dies zu überwinden?"

    "Nein," sagte er sanft. Es gab wieder einen Moment der Stille, dann sprach er wieder, "Es wird eine Zeit dauern. Wirst du hier in der Wüste bleiben während Merrien und ich unsere Scheidung erledigen?"

    "Nein," sagte ich, aber wünschte ich könnte es. "Erledige du deine Angelegenheit ohne mich. Ich warte in Hawaii. Wenn du geschieden bist, komme ich zurück."

    Es dauerete zwei Jahre.

    Merrien änderte ihre Meinung über die Scheidung. Sie und Hugh waren seit langer Zeit Freunde, länger als sie Gefährten waren. Er hatte ihr geholfen einen schlimmen Schlaganfall zu überwinden, wobei die Ärzte solch eine Genesung für unmöglich hielten. Sie merkte wie abhängig sie von ihm war und sie beschloss, dass sie eine Trennung, aber keine Scheidung haben wollte. Hugh erinnerte sie daran, dass sie um eine Scheidung gebeten hatte, und gesagt hatte, dass sie sich auseinander entwickelt hatten und sie auf sich alleingestellt sein wollte. Sie hat Recht, sagte er, sie hatten sich auseinander gelebt und er strebte auch danach, allein zu sein. Er erwähnte mich nicht.

    Ich sprach täglich mit Hugh am Telefon und wir arbeiteten zusammen an seinem Buch. Ich konnte an seiner Stimme hören, dass es ihm ernst war mit mir zusammen zu sein, aber er fühlte, er müsse mit Merrien bleiben bis sie gefühlsmäßig bereit war, die Scheidung zu aktzeptieren. Er bat mich geduldig zu sein. Wären meine Führer nicht gewesen, hätte ich diese Geduld sicher nicht aufgebracht. "Vertraue" schrieben sie. "Sei überzeugt" schrieben sie. "Er ist dein Partner," schrieben sie. "Habe Glauben. Sei BeBe´s Braut."

    Ich schrieb weiter an dem Buch und hatte Klienten. Ich wollte nicht in ein "offizielles" Büro investieren, da ich ja bald weggehen würde - so dachte ich - und daher machte ich aus dem großen Schlafzimmer ein Therapie-Zimmer. Bambi und ihre Freunde mussten ausziehen. Sie waren sehr aufgebracht dass ich mein Versprechen ihnen den Mietvertrag zu überlassen nicht einhielt. Ich konnte es ihnen nicht verübeln. Aber ich kam zurück ohne Geld und hatte sonst keine Platz wohin ich gehen könnte. Es waren sie oder ich, und ich musste noch Tyson berücksichtigen.

    Außerdem hatte ich noch Bette verärgert. Sie hatte weder meine Telefonnachricht noch meinen Brief erhalten und sie fühlte dass ich sie wegen Danny im stich gelassen hatte. Sie hatte auch das Gefühl, dass ich sie mit Danny's Mahlzeiten und Kochen übervorteilte. Ich machte mir nicht die Mühe ihr zu erklären wie teuer Nahrungsmittel und Gas in Hawaii sind, auch sagte ich ihr nicht, dass sie mir das doppelte angeboten hatte und ich es ablehnte. Außerdem vermutete ich, dass sie mehr über Hugh ärgerlich war als über die Sache mit Danny. In Palm Desert hatte sie mich mehrmals angerufen und ich war so enthusiastisch über Dr. Harmon.

    "Stellt er dir nach?" forderte sie, empört über die Idee, dass ein Lehrer - ein verheirateter Lehrer - eine Studentin kompromittiert.

    "Nein, natürlich nicht," erwiderte ich entrüstet. "Es gibt keinerlei sexuelle Andeutungen zwischen uns."

    Es war schwer zu erklären - meine Aussage entsprach zu jener Zeit der absoluten Warheit - wie wir in diese Lage kamen, er in der Scheidungsphase und ich wartete in den Startlöchern. Es war so schwer, dass ich nicht einmal versuchte es zu erklären.

    Nach eineinhalb Jahren des Wartens auf die Scheidung rebellierte ich. Ich begann zu glauben, dass ich weder meinen Führern noch Hugh trauen konnte, ich begann mit einem Mann auszugehen, der mir ernsthaft nachstellte. Mein Vater war es, der meine Rebellion in Frage stellte. "Es ist schwierig," sagte er sanft, "eine Ehe zu beenden, selbst wenn es an der Zeit ist sie zu beenden. Es ist noch schwieriger wenn eine berufliche Partnerschaft damit zusammenhängt. Wenn du ihn liebst, vertraue ihm." Nach dem Gespräch mit meinem Vater setzte ich mich hin und sagte meinen Führern, dass ich ein Zeichen brauchte, das mir in meinem Glauben hilft.

    Während meines Aufenthalts in Palm Desert als ich im Schwimmbad war und an den Partner dachte den mir meine Führer ´versprochen´ hatten, fragte ich laut: "Wie werde ich diesen Mann erkennen?" Genau in diesem Augenblick sah ich am Ende des Beckens einen Rosenstrauch in voller Blüte. ´Er wird ein Mann der Rosen sein´, hörte ich in Gedanken. Als wir zur Abschlussfeier Hugh's Haus besuchten, sahen wir dort einen riesigen Rosengarten. "Vierundfünfzig Rosensträucher," sagte er stolz. "Ich bin ein Mann der Rosen." Später erhilet in von ihm in Honolulu ein Päckchen. Als ich es öffnete war eine vollkommener, frischer französischer Rosenbund darin. Und ich hatte ihm meine Geschichte mit den Rosen nie erzählt.

      "Ihr müsst mir bis heute mittag ein Zeichen geben," verkündete ich gebieterisch meinen Führern. Für den Geburtstag einer Freundin ging ich ein Geschenk suchen. Im Geschäft stieg ich in einen Aufzug, fuhr hinauf und starrte geradeaus. Langsam erschien an der Aufzugöffnung der grösste Rosenstrauss den ich je gesehen hatte. Ich stieg aus und starrte ihn an. Dann roch ich ihn. Lächelnd - ich erkenne ein Zeichen wenn mir eines begegnet - ging ich mein Geschenk kaufen und sah auf die Uhr im Kaufhaus. Sie zeigte 11:59 Uhr an. Als ich zurückkam waren die Rosen weg. waren sie Wirklichkeit gewesen? Ich wunderte mich und fragte eine Verkäuferin die gerade vorbei ging, ob sie hier vor einigen Minuten Rosen gesehen hatte. "Oh ja," sagte sie strahlend. "Die waren für eine Staatsabendessen bestellt. Sie haben Glück gehabt, dass Sie sie gesehen haben, die waren nur ein, zwei Minuten lang hier."

    Drei Monate später waren Hugh und Merrien geschieden. Ich übergab den Mietvertrag für das Haus an meinen Sohn (er hatte sein Abitur hinter sich) und an seine Freunde, dann flog ich zurück nach Palm Desert um mich mit Hugh zu verbinden. Es war zu früh. Hugh war im Stress - mental und gefühlsmäßig - und er war erschöpft - körperlich und finanziell - durch die Scheidung. Ob wohl es einvernehmlich begonnen hatte, endete es mit Verbitterung auf beiden Seiten. Merrien hatte mitgeholfen seine Praxis und die Schule aufzubauen. Sie sträubte sich zu gehen. Er zögerte dass sie gehen sollte. Sie arrangierten einen reizbaren Waffenstillstand im Büro.

    Ich war schockiert. Ich hatte meine Praxis in Hawaii, die recht gur lief, aufgegeben um als Hugh's Partner anzufangen. Merrien war sich meiner Ankunft in der Stadt und meiner Beziehung zu Hugh sehr wohl bewusst und sie wollte nicht mal erlauben, dass ich durch die Haustüre kam. Und ich war nicht willens das Haus zu betreten ehe sie es verlassen hatte. Aus meiner sicht war sie die Frau, die mich zwei Jahre mit Hugh "gekostet" hatte. Ich war nicht in der Verfassung ihre Gefühle zu berücksichtigen oder daran zu denken wie wertvoll die zwei Jahre für mich gewesen waren. Ich hatte meine eigene Praxis aufgebaut wurde mir sicher in meinen therapeutischen Fähigkeiten. Ich hatte auch mehr Zeit für meine Kinder, aber ich habe auch zuviel Zeit mit Trübsal blasen vergeudet, während ich auf darauf wartete, dass mein "wahres Leben" beginnt. (Wenn ich einen einzigen Ratschlag an junge Mädchen weitergeben könnhte, dann wäre es dieser: Euer "wahres Leben" ist JETZT, mit oder ohne Freund oder ohne Mann. Freut euch an jedem Augenblick.)

    Ich fühlte mich verletzt und betrogen von Hugh und "vergrub" mich in meiner Stadtwohnung. Ich gab vor am Buch zu arbeiten, aber in Wirklichkeit sorgte ich mich um meine Beziehung mit Hugh und meine Ersparnisse. Hugh war großzügig bei der Einigung seiner Scheidung, und so blieb kaum genug für ihn selbst übrig um das Büro und ein kleines Appartement zu bezahlen. Nicht dass ich erwartete, dass er meine Ausgaben beglich. Ich war von meinem Vater so erzogen unabhängig zu sein, und ich war unabhängig. Trotzdem, meine Ersparnisse schwanden dahin.

    Am Ende des Tages kam Hugh mit Nahrungsmitteln, die er dann in meiner schlecht ausgestatteten Küch zubereitete. Er gab vor, dass er sein geräumiges Heim, seinen geliebten Rosengarten oder seine Gourmet-Küche nicht vermisste. Wir mar jedoch klar wenn ich ihn beobachtete wir er mich vergnügen wollte, dass es ihm genauso elend ging wie mir. Obwohl ich mitfühlend war und versuchte verständnisvoll zu sein, war ich innerlich wütend. Ich hatte auch Verluste erlebt: ich hatte Kunden zurückgelassen um die ich mich sorgte, eine Insel die ich liebte und vor allem meine geliebte Familie. Und jetzt wurde ich auch noch um die Brautwerbung betrogen.

    Hugh

    Ich war mitten im Zorn und Schmerz zwischen einer Ex-Frau und einer zukünftigen Parterin, und fühlte große Anspannung. Die finanzielle Situation verstärkte den Druck täglich, was sich auf meinen Nacken auswirkte. Der Schmerz wurde unerträglich, selbst meine brachten keine Besserung. Ich konnte nicht verstehen, warum gerade der Nacken alles abbekam. Ich hatte in der Vergangenheit jede Herausforderung meines Körpers überwunden.

    Als junger Mann hatte ich einen starken und gesunden Körper; aber durch Überforderungen - manchmal halsbrecherisch - hatte ich ihn geschädigt. Mein Rückgrat wurde dreimal gebrochen: ein Fall vom Dach als Kind. Beim Footballspiel in der Schule. Während der Ausbildung beim Militär. Und so wurde im Alter von vierzig durch eine Röntgenaufnahme festgestellt, dass ich drei gebrochene Bandscheiben hatte, eine davon vollständig zerstört. Die Ärzte wollten eine Operation machen und meine Wirbelsäule versteifen, aber ich sagte ihnen, dass ich mich selbst heilen wollte. Sie schüttelten den Kopf und warnten mich, dass die Bandscheiben nur noch schlimmer würden. Das unterbewusstsein kontrolliert den Körper und daher begann ich mein Unterbewusstsein anzuweisen, meine Bandscheiben im Rücken zu heilen. Ich setze diese Botschaft täglich ein und stellte mir die Bandscheiben vollständig und gesund vor. Der Schmerz verschwand. Sieben Jahre später ergab eine weitere Röntgenaufnahme, dass die drei Bandscheiben vollständig gesund und normal geformt waren.

    In meinen fünfzigern begann ich Atemprobleme zu haben. Niemand konnte die Ursache finden, obwohl es so schlimm wurde, dass ich Probleme hatte, das zimmer zu durchqueren und stoppen musste um wieder zum Atmen zu kommen. Schliesslich fand ich einen Arzt der auf Thoraxmedizin spezialisiert war; so fand ich Dr. Warren Jacobs. Er entdeckte durch Röntgenaufnahmen eine interstitielle Fibrose, ein kaum sichtbares fibroses Wachstum, das die Lungen langsam füllt, und dadurch die Fähigkeit der Lungen Sauerstoff zu absorbieren eingrenzt - und schliesslich gar keinen Sauerstoff aufnehmen läßt. Mir wurde mitgeteilt, dass man das Wchstum durch Steroide stoppen kann, der bereits bestehende Schaden aber nicht mehr rückgängig gemacht werden könne. Ich bedankte mich bei Dr. Jacobs. Nun da ich wusste was dir Ursache war, konnte ich beginnen den Fehler zu korrigieren. Ich wusste auch, dass mein Unterbewusstsein mehr tun konnte als das Wachstum zu stoppen, es konnte den Schaden auch aufheben.

    Der zweite Schritt für jede Art der Heilung (nachdem festgestellt ist, was gebrochen, krank oder aus dem Gleichgewicht ist) besteht darin, herauszufinden welche Emotion, oder Emotionen die Verletzung, die Krankheit oder das Ungleichgewicht verursacht und/oder dazu beigetragen haben. Ich saß in einer heissen Badewanne, schloss meine Augen und begann Gefühle zu nennen. Als ich Ärger nannte, zog sich mein Brustraum zusammen; als ich Verbitterung nannte zog er sich wieder zusammen. Ich war immer noch in einem leichten Zustand der Selbsthypnose und fragte nach der Quelle des Ärgers und der Verbitterung. Sofort entstand vor meinem geistigen Auge ein Besuch, den ich bei einem sehr engen Freund vor etwa sechs Monaten gemacht hatte. Ich hatte klar gesehen wie er einige ernste geschäftliche Fehler machte und versuchte ihm meine Beobachtungen mitzuteilen. Ich tat dies, obwohl ich als Therapeut besser wissen sollte, dass ungefragte Hilfe nicht gegeben werden soll. Ich versuchte ihm die nächsten paar Wochen zu helfen. Nicht nur dass er sich weigerte meine Hilfe anzunehmen, jedes Mal wenn ich das Thema zur Sprache brachte, versteckte er sich hinter einer Zeitung um mich abzublocken. Ich erinnerte nun wieder an all den Ärger und die Verbitterung. Dies war ein klares Zeichen für mich, dass ich diese Gefühle noch nicht losgelassen hatte.

    Emotionen sind Energie, kraftvolle Energie. Diese Energie kombiniert mit Gedanken manifestiert die Realität. Negative Gefühle wie mein Ärger und meine Verbitterung manifestieren negative Zustände. Die Unterdrückung meines Ärgers und meiner Verbitterung verursachten, dass sich meine Lungen mit einem fibrosen Wachstum anfüllten, das mich töten könnte. Was ich nun tun musste um dies rückgängig zu machen, war diese Gefühle aufzulösen.

    Ich dachte an meinen Freund. Ich erinnerte mich daran, dass er, wie jeder andere, einen direkten Draht für bessere Führung hatte, als ich oder irgend jemand anderer bieten konnte. Ich konnte nicht wissen ob er nach dieser Führung direkt oder indirekt oder gar nicht gefragt hatte. Ich konnte nicht wissen, ob sein Höheres Selbst in dazu geführt hatte eben diese Fehler zu machen um ihn wachsen zu lassen oder vielleicht auch anderen eine Möglichkeit zum Wachstum zu bieten. Ich gemahnte mich, dass es mein Fehler war ihm ungebeten Ratschläge zu erteilen und es war ebenso mein Fehler, dass seine kindische Reaktion mich so beeinträchtigte. Ganz sicher war es mein Fehler, und mein Verlust, dass dieser Vorfall meine Liebe zu ihm beeinflusste. Das Abschneiden der Liebe verursachte meinen Körper den Atem (Lunge) des Lebens abzuschneiden. Ich dachte an meinen Freund und an unsere Freundschaft seit der Kindheit. Ich dachte an alles was ich an ihm bewunderte und ich ließ die vergrabene Liebe neu erblühen. Ich fühlte wie der Ärger und die Verbitterung in dieser Wärme dahinschmolzen.

    Nachdem die innere Heilung meiner Emotionen vollbracht war, musste ich mich nun um den Schaden kümmern, der angerichtet worden war. Als ich an das fibrose Wachstum in meinen Lungen dachte, kam das Bild einer großen Eiche in meinen Geist. Ich erkannte, dass die Eiche in meinem Unterbewusstsein symbolisch die interstitielle Fibrose repräsentierte, ich bat mein Unterbewusstsein darum, diese Eiche in meinen Lungen verschwinden zu lassen.

    Plötzlich kam mir der Gedanke an einen Kurs, den ich mit Dr. John Ott belegt hatte, er hatte große Forschung mit Licht und Zeitraffer-Fotografie betrieben. Seine Arbeit befasste sich damit, phantastische Bilder von schnell wachsenden Pflanzen in dem Film Fantasia zu erstellen. Mir kam der Gedanke, dass ich diese Technik benutzen könnte, um das Wachstum meiner Eiche umzukehren, respektive die interstitielle Fibrose. In meiner Vorstellung kehrte sich wie in einem Film das Wachstum der Eiche um, sie schrumpfte zurück zu einer Eichel aus der sie entstanden war. Ich fragte mich, was ich mit der Eichel tun sollte. Ich wusste dass Kompostierung eine Rückkehr der organischen Materie zur ursprünglichen universalen Lebensenergie der Natur war, und so kompostierte ich - in meinem Geist - die Eichel zurück in die ursprüngliche Lebensenergie. Dann dankte ich meinem Unterbewusstsein dafür, dass es dies geschehen ließ.

   

 



Fortsetzung des Buches ...

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All material © by Pamela Chilton 2001